„Pfarrkirche Riefensberg“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Hl Leonhard Riefensberg1.jpg|thumb|Pfarrkirche Riefensberg]]
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Die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] '''Pfarrkirche Riefensberg''' steht leicht erhöht im Ortskern der [[Bregenzerwald|Bregenzerwälder]] Gemeinde [[Riefensberg]] im [[Bezirk Bregenz]] in [[Vorarlberg]]. Sie ist dem heiligen [[Leonhard von Limoges|Leonhard]] geweiht und gehört zum [[Liste der Pfarren im Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal|Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal]]. Die Kirche steht unter [[Denkmalschutz]].
Die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] '''Pfarrkirche Riefensberg''' steht leicht erhöht im Ortskern der [[Bregenzerwald|Bregenzerwälder]] Gemeinde [[Riefensberg]] im [[Bezirk Bregenz]] in [[Vorarlberg]]. Sie ist dem heiligen [[Leonhard von Limoges|Leonhard]] geweiht und gehört zum [[Liste der Pfarren im Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal|Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal]]. Die Kirche steht unter [[Denkmalschutz]].


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== Kirchenbau ==
== Kirchenbau ==
[[Datei:Hl Leonhard Riefensberg2.jpg|miniatur|Deckengemälde „Mariä Himmelfahrt“ von Georg Lacher]]
[[Datei:Hl Leonhard Riefensberg2.jpg|miniatur|Deckengemälde „Mariä Himmelfahrt“ von Georg Lacher]]
Das Langhaus ist vierachsig mit Stichbogenfenstern. Der eingezogene Chor hat einen polygonalen Schluss. Die östlichen Fenster sind zweibahnig mit [[Fischblase (Ornament)|Fischblasenmaßwerk]]. Die übrigen Fenster wurden 1969 zu [[Spitzbogen]]fenstern verändert. Der Turm steht im nördlichen Chorwinkel. Der Turm ist im Kern [[Gotik|gotisch]] und wurde 1863 erhöht. Er hat rundbogige [[Klangarkade|Schallfenster]] und einen Giebelspitzhelm. Die [[Sakristei]] schließt westlich an den Turm an. Der Westfassade ist eine kleine Vorhalle von 1970 vorgebaut.
Die Langhausseiten des Saalbaus sind vierachsig mit Stichbogenfenstern. Der eingezogene Chor hat einen polygonalen Schluss. Die östlichen Fenster sind zweibahnig mit [[Fischblase (Ornament)|Fischblasenmaßwerk]]. Die übrigen Fenster wurden 1969 zu [[Spitzbogen]]fenstern verändert. Der mächtige Turm steht im nördlichen Chorwinkel. Die unteren Geschosse sind [[Gotik|gotisch]], 1863 wurde er erhöht. Er hat rundbogige [[Klangarkade|Schallfenster]] und einen Giebelspitzhelm. Die [[Sakristei]] schließt westlich an den Turm an. Der Westfassade wurde 1970 eine kleine Vorhalle vorgebaut.
Im Inneren ist die Kirche ein großer Saalraum mit Flachdecke über einer [[Hohlkehle]] und Stuckgesimsen. Die Ecken zur Triumphbogenwand sind gerundet. Der [[Triumphbogen (Kirchenbau)|Triumphbogen]] ist [[Bogen (Architektur)#Korbbogen|korbbogenförmig]]. Der zweijochige Chor hat einen 3/8-Schluss. Nordseitig ist eine Spitzbogenöffnung und im schräg zur Chorwand stehenden Turm ist ein Rundbogenportal mit [[Rundstab]]. Die spätgotische [[Sakramentshaus|Sakramentsnische]] wird [[Gewände|Steingewänden]] und flachem [[Maßwerk|Blendmaßwerk]] umrahmt.
Der Kirchenraum ist ein großer Saal mit einer Flachdecke mit einer [[Hohlkehle]] und Stuckgesimsen. Die Ecken zur Triumphbogenwand sind gerundet. Der [[Triumphbogen (Kirchenbau)|Triumphbogen]] ist [[Bogen (Architektur)#Korbbogen|ein Korbbogen]]. Der zweijochige Chor hat einen 3/8-Schluss. Nordseitig ist eine Spitzbogenöffnung, im schräg zur Chorwand stehenden Turm ein Rundbogenportal mit [[Rundstab]]. Die spätgotische [[Sakramentshaus|Sakramentsnische]] wird von einem [[Gewände|Steingewände]] mit flachem [[Maßwerk|Blendmaßwerk]] gerahmt.


1969 wurden Wandmalereireste aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert an den Chorwänden freigelegt. An der nördlichen Chorwand befindet sich im westlichen Joch ein Wappen mit der Inschrift „Inschr.... Rivensperg, 16..“ und an der Südwand [[Weihekreuz|Apostelkreuze]]. Das Deckenbild im Langhaus im Stuckrahmen zeigt „Mariä Aufnahme in den Himmel“ von [[Georg Lacher]] aus dem Jahr 1843.
1969 wurden an den Chorwänden Freskenreste aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert freigelegt. An der nördlichen Chorwand im westlichen Joch befindet sich ein Wappen mit der Inschrift „Inschr.... Rivensperg, 16..“ und an der Südwand [[Weihekreuz|Apostelkreuze]]. Im Langhaus ist ein stuckgerahmtes Deckenbild mit „Mariä Aufnahme in den Himmel“ von [[Georg Lacher]] aus dem Jahr 1843.


== Ausstattung ==
== Ausstattung ==
Der Volksaltar ist schlicht gehalten.
[[Datei:Hl Leonhard Riefensberg4.jpg|thumb|Innenansicht]]
Der Volksaltar ist sehr schlicht gehalten. Der rechte Seitenaltar mit Stuckmarmoraufbau entstand um 1840 und bildet den Rahmen für eine[[Barock|barocke]] Schnitzfigurengruppe aus dem frühen 17.&nbsp;Jahrhundert, die die „[[Krönung Mariens]]“ darstellen. Das Sockelbild von 1840 stellt den heiligen [[Sebastian (Heiliger)|Sebastian]] dar. Der linke Seitenaltar ist gleich aufgebaut mit einem Bild das „Mariä Himmelfahrt“ darstellt.
Rechter und linker Seitenaltar mit Stuckmarmoraufbauten entstanden um 1840. Sie bilden den Rahmen: rechts für eine [[Barock|barocke]] Skulpturengruppe aus dem frühen 17.&nbsp;Jahrhundert, die „[[Krönung Mariens]]“ darstellend. Das Sockelbild von 1840 stellt den heiligen [[Sebastian (Heiliger)|Sebastian]] dar,
am linken Seitenaltar ist ein Bild „Mariä Himmelfahrt“.


Auf der linken Seite ist eine Kanzel aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Am Korb befindet sich ein Relief, das die „Predigt [[Johannes der Täufer|Johannes des Täufers]]“ zeigt. Am Schalldeckel ist eine Figur des heiligen [[Michael (Erzengel)|Michaels]] aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert. An der Südwand des Langhauses hängt ein Leinwandbild von 1840, das die „Kreuzigung Christi“ darstellt. Die Kreuzwegbilder wurden Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts geschaffen. Im Chor steht ein [[Vortragekreuz]] mit Medaillons, Kruzifix und getriebenen Beschlägen die teilweise aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert stammen. Es wurde um 1970 unter Verwendung alter Teile neu zusammengesetzt. Das Lesepult von 1970 stammt von Robert Ritter.
Auf der linken Seite ist eine Kanzel aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Am Korb befindet sich ein Relief, das die „Predigt [[Johannes der Täufer|Johannes des Täufers]]“ zeigt. Am Schalldeckel ist eine Figur des heiligen [[Michael (Erzengel)|Michael]] aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert. An der Südwand des Langhauses hängt ein Leinwandbild von 1840, das die „Kreuzigung Christi“ darstellt. Die Kreuzwegbilder wurden Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts geschaffen. Im Chor steht ein [[Vortragekreuz]] mit Medaillons, Kruzifix und getriebenen Beschlägen, die teilweise aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert stammen. Es wurde um 1970 unter Verwendung alter Teile neu zusammengesetzt. Das Lesepult von 1970 stammt von Robert Ritter.
Die Orgel schuf [[Anton Behmann]] 1806.
Die Orgel schuf [[Anton Behmann]] 1906.


== Literatur ==
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== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 16. Juli 2021, 06:48 Uhr

Pfarrkirche Riefensberg
Hochaltar
Empore

Die römisch-katholische Pfarrkirche Riefensberg steht leicht erhöht im Ortskern der Bregenzerwälder Gemeinde Riefensberg im Bezirk Bregenz in Vorarlberg. Sie ist dem heiligen Leonhard geweiht und gehört zum Dekanat Vorderwald-Kleinwalsertal. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

1249 wurde erstmals eine Kapelle in Riefensberg urkundlich erwähnt. 1426 wurde ein neuer Kirchenbau errichtet und zur Pfarrkirche erhoben. Im 17. Jahrhundert erfolgte ein Umbau. Das Langhaus wurde in den Jahren 1818 bis 1821 erweitert und 1826 neu geweiht. Zwischen 1969 und 1971 wurde die Kirche renoviert.

Deckengemälde „Mariä Himmelfahrt“ von Georg Lacher

Die Langhausseiten des Saalbaus sind vierachsig mit Stichbogenfenstern. Der eingezogene Chor hat einen polygonalen Schluss. Die östlichen Fenster sind zweibahnig mit Fischblasenmaßwerk. Die übrigen Fenster wurden 1969 zu Spitzbogenfenstern verändert. Der mächtige Turm steht im nördlichen Chorwinkel. Die unteren Geschosse sind gotisch, 1863 wurde er erhöht. Er hat rundbogige Schallfenster und einen Giebelspitzhelm. Die Sakristei schließt westlich an den Turm an. Der Westfassade wurde 1970 eine kleine Vorhalle vorgebaut. Der Kirchenraum ist ein großer Saal mit einer Flachdecke mit einer Hohlkehle und Stuckgesimsen. Die Ecken zur Triumphbogenwand sind gerundet. Der Triumphbogen ist ein Korbbogen. Der zweijochige Chor hat einen 3/8-Schluss. Nordseitig ist eine Spitzbogenöffnung, im schräg zur Chorwand stehenden Turm ein Rundbogenportal mit Rundstab. Die spätgotische Sakramentsnische wird von einem Steingewände mit flachem Blendmaßwerk gerahmt.

1969 wurden an den Chorwänden Freskenreste aus dem 16. Jahrhundert freigelegt. An der nördlichen Chorwand im westlichen Joch befindet sich ein Wappen mit der Inschrift „Inschr.... Rivensperg, 16..“ und an der Südwand Apostelkreuze. Im Langhaus ist ein stuckgerahmtes Deckenbild mit „Mariä Aufnahme in den Himmel“ von Georg Lacher aus dem Jahr 1843.

Der Volksaltar ist schlicht gehalten. Rechter und linker Seitenaltar mit Stuckmarmoraufbauten entstanden um 1840. Sie bilden den Rahmen: rechts für eine barocke Skulpturengruppe aus dem frühen 17. Jahrhundert, die „Krönung Mariens“ darstellend. Das Sockelbild von 1840 stellt den heiligen Sebastian dar, am linken Seitenaltar ist ein Bild „Mariä Himmelfahrt“.

Auf der linken Seite ist eine Kanzel aus dem 19. Jahrhundert. Am Korb befindet sich ein Relief, das die „Predigt Johannes des Täufers“ zeigt. Am Schalldeckel ist eine Figur des heiligen Michael aus dem 17. Jahrhundert. An der Südwand des Langhauses hängt ein Leinwandbild von 1840, das die „Kreuzigung Christi“ darstellt. Die Kreuzwegbilder wurden Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen. Im Chor steht ein Vortragekreuz mit Medaillons, Kruzifix und getriebenen Beschlägen, die teilweise aus dem 17. Jahrhundert stammen. Es wurde um 1970 unter Verwendung alter Teile neu zusammengesetzt. Das Lesepult von 1970 stammt von Robert Ritter. Die Orgel schuf Anton Behmann 1906.

  • DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Vorarlberg. Riefensberg. Pfarrkirche hl. Leonhard. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1983, ISBN 3-7031-0585-2, S. 344f.
Commons: Pfarrkirche Hl. Leonhard (Riefensberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 30′ 16,8″ N, 9° 57′ 50,8″ O