Rundfunk-Orchester und -Chöre Berlin

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Rundfunk Orchester und -Chöre (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin

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Rechtsform Gemeinnützige GmbH
Gründung 1. Januar 1994[1]
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Anselm Rose[2]
Mitarbeiterzahl 365 (Ende 2019)[3]
Umsatz 6,69 Millionen Euro (2019)[3]
Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung
Website www.roc-berlin.de

Die Rundfunk Orchester und -Chöre (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin (Eigenschreibweise: ROC) ist die seit 1994 bestehende Trägergesellschaft für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO), das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB), den Rundfunkchor Berlin sowie den RIAS Kammerchor.[1]

Heutige Klangkörper und Leitungen

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Zur ROC geh�ren folgende Ensembles und musikalische Leiter:

  • Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (DSO)
    Es wurde 1946 in West-Berlin als RIAS-Symphonie-Orchester (RSO) gegr�ndet.[4] 1956 nahm es den Namen Radio-Symphonie-Orchester Berlin an, seit 1993 tr�gt es seinen heutigen Namen.[5]
    2017 �bernahm Robin Ticciati die Leitung.[6]
  • Rundfunkchor Berlin
    Er geht auf den 1925 gegr�ndeten Berliner Funkchor zur�ck.[10] Ab 1933 nannte er sich zehn Jahre lang Chor des Reichssenders Berlin. Wenige Monate nach Kriegsende setzte er unter dem Namen Berliner Solistenvereinigung seine Arbeit fort. 1973 wurde diese Vereinigung schlie�lich mit dem 1948 gegr�ndeten Gro�en Chor des Berliner Rundfunks zusammengelegt[11] und wirkte als Ensemble des DDR-Rundfunks.[12]
    Die Chorleitung hat seit 2015 Gijs Leenaars.[13]
  • RIAS Kammerchor
    Gegr�ndet wurde dieser Chor 1948 vom damaligen Sender RIAS Berlin.[14]
    Chorleiter ist seit 2017 Justin Doyle.[15]

Die GmbH-Anteile verteilen sich auf vier Gesellschafter: Deutschlandradio (40 %), Bundesrepublik Deutschland (35 %), Berlin (20 %) und Rundfunk Berlin-Brandenburg (5 %).[16] Vorsitzender des Kuratoriums und der Gesellschafterversammlung der ROC ist seit 2020 Ernst Elitz.[17][18]

Geschichte der Tr�gergesellschaft

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Leitung der Gesellschaft
1994 Elmar Weingarten[19]
1996 Dieter Rexroth[20]
2001 Bettina Pesch[21]
2006 Gernot Rehrl[22]
2012 Thomas Kipp[23]
2018 Anselm Rose[2]

Die Vorgeschichte des Unternehmens begann 1956 mit der Gr�ndung der Tr�gergesellschaft f�r das Radio-Symphonie-Orchester Berlin (1946 gegr�ndet als RIAS-Symphonie-Orchester; 1993 umbenannt in Deutsches Symphonie-Orchester Berlin).[24]

Diese Tr�gergesellschaft �nderte zum 1. Januar 1994 Firma und Zweck. Sie wurde zur Rundfunk-Orchester und -Ch�re (gemeinn�tzige) Gesellschaft mit beschr�nkter Haftung. Die Gesellschaft hat laut Satzung die Aufgabe, Kunst und Kultur zu f�rdern, insbesondere durch die Unterhaltung von anf�nglich f�nf Klangk�rpern: das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO), das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB), den Gro�en Rundfunkchor, den RIAS-Kammerchor und das RIAS Tanzorchester.[25] 1995 wurde der Begriff Berlin am Ende der Firmierung erg�nzt.[26]

Zu Anfang desselben Jahres wurde ferner das RIAS-Tanzorchester in RIAS Big Band umbenannt.[27] Die Musiker dieser Big Band erhielten ihre K�ndigungen zum 31. August 2001. Sie blieben schlie�lich bis August 2002 Mitarbeiter der Tr�gergesellschaft, traten aber nicht mehr unter ihrem Namen auf.[28]

Die Orchester und Ch�re des Unternehmens erhielten seit 1994 eine Reihe von Auszeichnungen, unter anderem Grammys[29][30] und Echos.[31][32][33]

Leistungsspektrum und -daten

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Die Ensembles geben Konzerte und spielen Musikaufnahmen ein, �berwiegend CDs.

Im Jahr 2019 gaben die Klangk�rper 144 eigenveranstaltete Orchester- und/oder Chorkonzerte in Berlin mit insgesamt 140.083 Besuchern (2018: 150 Konzerte mit 148.384 Besuchern). Die Auslastung lag hier bei 84 Prozent (2018: 84 Prozent). Durch Gastspiele, Sonderkonzerte und Beistellungen, die nicht von der ROC, sondern von Dritten verantwortet wurden, kamen 2019 113 Konzerte mit zusammen 162.310 Besuchern hinzu (Auslastung: 89 Prozent). Au�erhalb Berlins gab es 66 Konzerte mit insgesamt 81.128 Besuchern (2018: 57 Konzerte mit 69.178 Besuchern).[3] Die Ensembles erreichten �ber den H�rfunk bundesweit zudem 1,8 Millionen H�rer (2019).[34]

Die Tr�gergesellschaft erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 6,69 Millionen Euro. Die Zahl der Besch�ftigten belief sich am 31. Dezember 2019 auf 365 Mitarbeiter (Ende 2018: 362).[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Michael Horst: Einer muß dran glauben – nur wer? Die R.O.C.-GmbH kämpft ums Überleben. Nicht gegenseitig umbringen. In: Berliner Morgenpost, 28. Juni 1999.
  2. a b Frederik Hanssen: Das Vier-Gefühl. Die Berliner Rundfunkorchester und -chöre GmbH wird 25. Ihr Leiter Anselm Rose plädiert für noch mehr Publikumsnähe. In: Der Tagesspiegel, 30. September 2019.
  3. a b c d Rundfunk-Orchester und -Chöre (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019, veröffentlicht am 17. Februar 2021 im Bundesanzeiger.
  4. a b Jörg Königsdorf: Geburtstag mit Missklängen. Warum die geplante Fusion der beiden Berliner Rundfunkorchester Berlins Ruf als Kulturstadt beschädigt. in: Der Tagesspiegel, 6. Dezember 2009.
  5. Das Orchester. In: Die Welt, 15. April 2009.
  6. Chronik. 75 Jahre DSO. In: dso-berlin.de. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
  7. Burkhard Müller-Ullrich: „Wir können uns auf den Weg in die Exzellenz begeben“. In: Deutschlandfunk. 4. Dezember 2009, abgerufen am 17. Februar 2020 (Interview).
  8. Deutschlandradio: DS Kultur. In: deutschlandradio.de. Abgerufen am 17. Februar 2020.
  9. Jurowski länger beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. In: Musik heute. 2. April 2019, abgerufen am 17. Februar 2020.
  10. Martina Helmig: Gefragt von New York bis Neuseeland: Der Rundfunkchor Berlin feiert seinen 75. Geburtstag. Aus 64 Sängern wurde ein Export-Schlager. In: Berliner Morgenpost, 20. Mai 2000.
  11. Wolfgang Hanke: Rundfunkchor Berlin: Neue Erlebniswelten der Chormusik. In: kulturklassik.de. 2. Juli 2014, abgerufen am 17. Februar 2020.
  12. Wolfgang Fuhrmann: Erfolg ist nicht genug. Der Rundfunkchor ist international begehrt. Heute abend singt er in Berlin. In: Berliner Zeitung, 16. Juni 2006.
  13. Ulrich Amling: Gijs Leenaars verlängert beim Rundfunkchor. In: Der Tagesspiegel. 15. Mai 2019, abgerufen am 17. Februar 2020.
  14. Sybill Mahlke: Auf zu den Bergen. Der RIAS-Kammerchor auf der Erfolgsleiter: Nun feiert das Ensemble seinen 60. Geburtstag. In: Der Tagesspiegel. 26. Oktober 2008, abgerufen am 17. Februar 2020.
  15. Ulrich Amling: Justin Doyle macht es wie die Elster. In: Der Tagesspiegel. 14. September 2017, abgerufen am 17. Februar 2020.
  16. Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin: Gesellschafter. In: roc-berlin.de. Abgerufen am 17. Februar 2020 (Website des Unternehmens).
  17. Ernst Elitz leitet Kuratorium der Rundfunkmusiker. In: Potsdamer Neueste Nachrichten, 13. August 2020.
  18. Prof. Ernst Elitz zum 80. Geburtstag. In: klassik-heute.klassik-heute.com. 27. Juli 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021.
  19. Kulturnachrichten. In: Der Tagesspiegel, 5. Januar 1994.
  20. Neue Überraschungen im geeinten Berlin (Memento vom 3. Oktober 2015 im Internet Archive) auf dso-berlin.de
  21. Janowski auch Chef des RSO Berlin. In: Sächsische Zeitung, 12. Oktober 2001.
  22. Bamberger nach Berlin. Gernot Rehrl als Rundfunkorchester-Intendant. In: Fränkischer Tag (Ausgabe Bamberg), 15. November 2005.
  23. Thomas Kipp übernimmt die Rundfunkorchester und -chöre GmbH. In: Der Tagesspiegel, 22. Juni 2012.
  24. Firmeninformationen zur Rundfunk-Orchester und -Chöre (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Berlin in der Datenbank Unternehmensinfo kompakt(Crefonummer 2010203053) der Creditreform, abgerufen am 27. Januar 2020.
  25. Radio-Symphonie-Orchester Berlin, (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Handelsregister-Bekanntmachung im Bundesanzeiger, 31. März 1994.
  26. Rundfunk-Orchester und -Chöre (gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Handelsregister-Bekanntmachung im Bundesanzeiger, 28. Februar 1995.
  27. RIAS Big Band offenbar kurz vor dem Aus. In: Die Welt, 14. November 2000.
  28. Peter E. Müller: Bürokratie verhindert Fernsehauftritt. Robbie muss ohne die Rias Big Band swingen. In: Berliner Morgenpost, 15. Dezember 2001.
  29. Deutsche Grammophon: Biography. In: deutschegrammophon.com. Archiviert vom Original am 23. Juni 2017; abgerufen am 13. Februar 2020 (englisch, Stichworte zum Rundfunkchor Berlin).
  30. Berliner Festspiele: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin. In: berlinerfestspiele.de. Juni 2017, abgerufen am 13. Februar 2020.
  31. Jahrespressegespräch des RIAS Kammerchors 2014-2015 (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) 3. Juni 2014, abgerufen: 13. Februar 2020.
  32. Brussels Philharmonic vzw: Florian Helgath. In: brusselsphilharmonic.be. Abgerufen am 13. Februar 2020 (englisch).
  33. Echo Klassik 2007. In: neue musikzeitung. 18. Juni 2007, abgerufen am 13. Februar 2020.
  34. Ein Dach aus Musik: 25 Jahre ROC in Berlin. In: Süddeutsche Zeitung. 17. September 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.