Serving In Mission

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SIM
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Rechtsform Non-profit, Christlich
Gründung 1893 von Walter Gowans und Rowland Bingham (Kanada) sowie Thomas Kent (USA)
Sitz Global, Sitz in Charlotte/USA (Schweiz: Biel)
Motto By Prayer! (Durch Gebet / Beter.)
Schwerpunkt Diakonie und Mission
Aktionsraum Schweiz und weltweit
Personen Joshua Bogunjoko[1]
Beschäftigte 4.000 Mitarbeitende, davon über 2.000 Missionare und viele Ehrenamtliche
Mitglieder 2.000 Missionare dienen in mehr als 70 Ländern auf 6 Kontinenten (2017)[2]
Website www.sim.org

Serving In Mission (SIM) ist eine internationale, interkonfessionelle christliche Missionsorganisation. Sie wurde 1893 durch die Kanadier Walter Gowans und Rowland Bingham sowie den US-Amerikaner Thomas Kent gegründet und ist ein Zusammenschluss missionarischer Organisationen, darunter die Africa Evangelical Fellowship, Andes Evangelical Mission, International Christian Fellowship und Sudan Interior Mission. In Südamerika heißt sie oft Sociedad Internacional Misionera.[3][4][5] Im Jahre 2017 hatte SIM etwa 2000 aktive Missionare aus 60 Ländern, die in über 70 Ländern auf sechs Kontinenten Dienst taten.[6] In Deutschland arbeitet SIM v. a. mit dem christlichen Hilfs- und Missionswerk DMG interpersonal zusammen. Rund 40 Mitarbeiter der DMG sind rund um die Welt in Feldern und Projekten der SIM tätig.[7]

1893 kamen Walter Gowans, Rowland Bingham und Thomas Kent nach Lagos in Nigeria mit dem Ziel, den Menschen der afrikanische „Sudanregion“ das Evangelium von Jesus Christus zu bringen. Während Gowans und Kent an Malaria starben, fuhr Bingham, der ebenfalls erkrankte, nach Kanada zur�ck. Es gelang ihm aber ein weiteres Team zu entsenden, das 1902 tief im inneren Nigerias eine Missionsstation errichtete. 1909 konnte in Egbe in der Provinz Kogi eine erste Kirche gegr�ndet werden und dreizehn Personen lie�en sich taufen. 1941 konnte mit dem Igba Theological College eine erste Bibelschule er�ffnet werden. 1954 ging daraus die einheimische Evangelical Church of West Africa hervor, die seither stark gewachsen ist und im Jahr 2008 etwa 3.000.000 Mitglieder und zus�tzlich 7.000.000 Besucher in ungef�hr 6.000 Kirchgemeinden hatte.[8][9]

Nachdem die erste Basis in Nigeria errichtet worden war, gelang es der Missionsgesellschaft, sich auf andere, zun�chst westafrikanische, L�nder auszubreiten, und nach 1920 begann sie in Ostafrika zu arbeiten. 1925 schloss sie sich mit der L'Abyssinian Frontiers Mission zusammen, 1932 wurden erste �thiopier getauft.[10] Die 1937 in �thiopien entstandene Kale-Heywat-Kirche umfasste 2018 7.774 Kirchgemeinden mit etwa 6,7 Millionen Mitgliedern.[11] Bis 1998 erstreckte sich das Missionsgebiet in Afrika auf Benin, Burkina Faso, die Zentralafrikanische Republik, Elfenbeink�ste, Eritrea, �thiopien, Ghana, Guinea, Kenia, Liberia, Malawi, Niger, Nigeria, Senegal, S�dafrika, Sudan und Togo.[12]

Die Aktivit�ten der AEM (Andes Evangelical Mission) begannen 1907 mit einem Ehepaar aus Neuseeland, welches in Bolivien missionierte. Die AEM schloss sich 1982 mit der SIM zusammen und die Arbeit dehnte sich innerhalb S�damerikas auf Chile, Ecuador, Paraguay, Peru und Uruguay aus. In den 1890er Jahren hatten zwei kleine Missionsorganisationen in Ceylon (heute Sri Lanka), S�dindien, und den Philippinen ihre T�tigkeit aufgenommen, die sich sp�ter zur International Christian Fellowship (ICF) zusammenschlossen. 1989 ging die ICF dann in der SIM auf. Heute arbeitet die SIM ebenfalls in Bangladesch, China, Indien, der Mongolei, Nepal und Pakistan.

Ein weiterer Zusammenschluss fand 1998 statt, als die AEF (Africa Evangelical Fellowship) zur SIM stie�. Die Geschichte der AEF begann 1879 mit der Errichtung eines Soldatenheims in Kapstadt, S�dafrika. Aus dieser Wurzel formierte sich eine Mission, die 1889 nach dem ersten Burenkrieg aktiv wurde und sich South African General Mission nannte. Ihre Mission erstreckte sich �ber ganz S�dafrika, bis hin zu den Inseln des Indischen Ozeans. Als sich die AEF 1998 mit der SIM zusammenschloss, erstreckte sich ihre Arbeit auf die L�nder Angola, Botswana, Eswatini, Gabun, Madagaskar, Mauritius, R�union, Mosambik, Namibia, Tansania, Sambia und Simbabwe.

2013 wurde mit dem Nigerianer Joshua Bogunjoko erstmals ein Afrikaner zum Direktor gew�hlt,[13] nicht zuletzt weil inzwischen auch viele Mitarbeitende aus dem globalen S�den im n�rdlichen Europa t�tig sind.

2014 wurde Nancy Writebol, eine Pflegefachfrau der SIM, im liberianischen Monrovia anl�sslich der Ebolafieber-Epidemie 2014 mit dem Ebolavirus infiziert und musste evakuiert werden. Da sie immun geworden war, kehrte sie nach wenigen Wochen an ihre Arbeit im Spital zur�ck. Auch die �rzte der SIM entschieden sich, in Monrovia zu bleiben und weiterzuarbeiten. Sie wurden sp�ter von der Zeitschrift Time zu den Personen des Jahres 2014 gew�hlt.

2018 waren Mitarbeitende der SIM in 70 L�ndern t�tig, zus�tzlich arbeitet die SIM in 40 Staaten mit Partnern zusammen. Sie unterh�lt etwa 50 Spit�ler und Krankenstationen, zahlreiche Schulen, Landwirtschaftsprojekte und weitere diakonische und kirchliche Einrichtungen.[14]

Die SIM Schweiz ist als selbst�ndiger Verein konstituiert. Vertragliche Vereinbarungen mit der SIM auf internationaler Ebene regeln die Zusammenarbeit. 1962 wurde von Edward und Adrianna Emmet der Schweizer Zweig in Lausanne gegr�ndet mit dem Ziel, vor allem franz�sischsprachige Mitarbeiter f�r die franz�sischsprachigen L�nder Afrikas zu rekrutieren. Als Name wurde "Soci�t� Internationale Missionnaire" gew�hlt, der bis heute beibehalten wurde. Er stellt eine treffende Beschreibung der SIM dar. Aus diesen Anf�ngen entstanden SIM-France-Belgique und SIM-Italia (ONLUS), die ebenfalls als selbst�ndige Vereine nach den Gesetzen des jeweiligen Landes konstituiert sind. 1999 wurde der Schweizer Verein nach Biel verlegt.[15]

SIM Schweiz motiviert und ber�t Christen, die bereit sind Auslandseins�tze zu leisten. Sie schult sie und begleitet ihren Einsatz von der Schweiz aus. In diesem Rahmen bietet sie auch Zivildienstleistenden die M�glichkeit, Eins�tze zu leisten. Die T�tigkeiten der Entsandten umfassen:

  • Gesundheit (Krankenh�user, AIDS Pr�vention, Gesundheitsschulung pers�nlich und �ber Radio, Ausbildungsprogramme f�r einheimische �rzte und Pfleger usw.)
  • Hilfe f�r sozial Schwache (Strassenkinder, Frauengruppen usw.)
  • Entwicklungsprogramme (Landwirtschaft, Wasser, Aufforstung usw.)
  • Schule/Berufsbildung (Lehrerf�rderung, Studentenbetreuung, theologische Ausbildung usw.)
  • Kulturf�rderung (Musik, Radioprogramme, Mediation-Vers�hnungsarbeit, Erforschung einheimischer Sprachen und Alphabetisierung, �bersetzung der Bibel, Erstellung von Lexika usw.)
  • Gewaltfreie Konfliktl�sung in Gef�ngnissen

Die Basis und Motivation zu diesen T�tigkeiten ist das biblische Menschenbild: Jeder Mensch hat seine W�rde von Gott unabh�ngig von wirtschaftlichen M�glichkeiten, Bildungsstand, kultureller Pr�gung, Religion, Geschlecht und Alter. Aus dieser Perspektive versteht die SIM den Glauben an Jesus Christus als Angebot, das jeder in einem freien Gewissensentscheid annehmen oder ablehnen kann. Die Aus�bung des Glaubens f�hrt zur liebenden Annahme des Mitmenschen und zu praktischer humanit�rer T�tigkeit.

Nach eigenen Angaben ist die SIM sich ihrer Erg�nzungsbed�rftigkeit bewusst und arbeitet in partnerschaftlichen Beziehungen mit Organisationen, die ihre Werthaltung teilen. Durch nachhaltige Arbeit will die SIM ganzheitlich helfen: K�rperlichen, seelischen und geistlichen N�ten wird gleicherma�en begegnet. Als globale Organisation m�chte die SIM bewusst eine Haltung der Erg�nzung �ber kulturelle Unterschiede hinweg leben.

Auch im kirchlichen Bereich sieht sich die SIM als erg�nzungsbed�rftig. Als Werk mit evangelischen �berzeugungen ist sie bewusst interdenominationell. Sie steht in Verbindung mit Kirchen und Gemeinden verschiedener Pr�gung und f�rdert deren Zusammenarbeit.

Partnerorganisationen

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Im deutschsprachigen Raum ist SIM in der Schweiz vertreten. Jedoch haben sie Mitarbeitende ebenso in Deutschland. Aus Deutschland werden diese �ber die DMG interpersonal e. V. entsendet. Aus �sterreich geht dies �ber die BEG Auslandsmission. F�r S�dtirol / Italien macht dies das Partnerwerk im - italian ministries.[16]

Die SIM will die Mitarbeitenden f�rdern. Langzeitmitarbeitende werden ermutigt, Mitglieder zu werden und erhalten dadurch Stimm- und Wahlrecht. Leitende Funktionen werden durch Wahl der Mitglieder besetzt. Ein partizipativer F�hrungsstil soll den Mitarbeitenden erm�glichen, ihre Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Die Finanzierung der Arbeit der SIM erfolgt durch Einzelspender, verschiedene christliche Kirchen und in Einzelf�llen durch �ffentliche Stellen. Die Gaben sind zum �berwiegenden Teil zweckbestimmt. Die SIM verpflichtet sich, diese der Zweckbestimmung entsprechend zu verwenden. Die Buchhaltung wird nach allgemein anerkannten Richtlinien f�r gute Buchf�hrung erstellt und regelm��igen internen und externen Kontrollen unterworfen. (In der Schweiz nach GAAP-FER 21 und j�hrliche Pr�fung von einer unabh�ngigen Revisionsstelle.)

Einzelnachweise

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  1. https://www.sim.org/our-leadership
  2. https://www.sim.org/ 2017-08-28 9:54 Uhr
  3. https://misionessim.org/
  4. https://www.facebook.com/LaSIMParaguay/
  5. https://simchile.org/
  6. https://www.sim.org/ 2017-08-28 9:54 Uhr
  7. SIM Links that Liberate: Partners in Sending – DMG Germany. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. September 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/webtest.sim.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Geschichte der SIM (englisch) (Memento des Originals vom 20. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.simusa.org
  9. Geschichte der Kirche ECWA (englisch)
  10. Spezialnummer 125 Jahre SIM, November 2018
  11. Christof Bauernfeind: Die Arbeit in der Mission hat sich stark verändert, ideaSpektrum, Liestal 5. September 2018, S. 8
  12. Geschichte der SIM in Großbritannien (englisch) (Memento des Originals vom 14. Februar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sim.co.uk
  13. https://www.sim.co.uk/stories/dr-joshua-bogunjoko-sims-new-international-director
  14. Christof Bauernfeind: Die Arbeit in der Mission hat sich stark verändert, ideaSpektrum, Liestal 5. September 2018, S. 8–11
  15. Christof Bauernfeind: Die Arbeit in der Mission hat sich stark verändert, ideaSpektrum, Liestal 5. September 2018, S. 8–11
  16. https://www.sim.ch/de/sich-informieren/unsere-partner/