Farnern

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Farnern
Wappen von Farnern
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Oberaargauw
BFS-Nr.: 0975i1f3f4
Postleitzahl: 4539
Koordinaten: 613811 / 235249Koordinaten: 47° 16′ 5″ N, 7° 37′ 16″ O; CH1903: 613811 / 235249
Höhe: 800 m ü. M.
Höhenbereich: 655–1183 m ü. M.[1]
Fläche: 3,68 km²[2]
Einwohner: 224 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 61 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
5,4 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.farnern.ch
Blick auf Farnern von S�den (Attiswilerstrasse)
Blick auf Farnern von S�den (Attiswilerstrasse)
Lage der Gemeinde
Karte von FarnernBurg�schiseeInkwilerseeKanton AargauKanton LuzernKanton SolothurnKanton SolothurnVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis SeelandAarwangenAttiswilAuswilBannwilBerkenBettenhausen BEBleienbachBusswil bei MelchnauEriswilFarnernGondiswilGraben BEHeimenhausenHerzogenbuchseeHuttwilInkwilLangenthalLotzwilMadiswilMelchnauNiederbippNieder�nzOberbippOchlenbergOeschenbachReisiswilRoggwil BERohrbach BERohrbachgraben BERumisbergR�tschelenSchwarzh�usernSeeberg BETh�rigenThunstetten BEUrsenbach BEWalliswil bei NiederbippWalliswil bei WangenWalterswil BEWangen an der AareWiedlisbachWynauWyssachen
Karte von Farnern
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In Farnern, M�rz 2021
Gemeindeschreiberei Farnern

Farnern ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.

Farnern liegt auf 800 m �. M., 9 km nord�stlich der Stadt Solothurn (Luftlinie). Das Strassendorf erstreckt sich an aussichtsreicher Lage auf einer Verebnungsfl�che am S�dhang der vordersten Jurakette, rund 400 m �ber der Ebene des Schweizer Mittellandes, oberhalb von Wiedlisbach, in der Region Oberaargau.

Die Fl�che des 3,7 km� grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Juras�dhangs. Der Hang von Farnern ist durch mehrere kleine, der Aare zufliessende B�che untergliedert. Er ist das Produkt eines gewaltigen Bergrutsches, der sich am Ende der Risseiszeit ereignete, als mit dem R�ckzug des eiszeitlichen Rhonegletschers die stabilisierende Wirkung des Eises wegfiel. Deshalb rutschte der s�dliche Schenkel der Antiklinalen der ersten Jurakette ab und hinterliess eine grosse Bergsturzzone.

Im S�den verl�uft die Grenze hangparallel auf einer H�he von rund 700 bis 750 m �. M. oberhalb des steilen Waldhangs im Bereich des Gisfl�eli. Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden nordw�rts �ber den offenen Hang von Farnern bis auf den Schattenberg (1153 m �. M.), dessen Krete eine charakteristische Felswand (Dogger) aufweist. In einem schmalen Zipfel reicht der Gemeindebann nach Westen und umfasst den Ausr�umungskessel der Schmidenmatt (im Einzugsgebiet der D�nnern), begrenzt durch die H�he der B�ttlerchuchi im S�den sowie durch die schroffen Kalkfelsen (Malm) des R�ttelhorns (mit 1193 m �. M. die h�chste Erhebung von Farnern) im Norden und durch die Ostflanke des Chamben (bis 1188 m �. M.). Von der Gemeindefl�che entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 30 % auf Wald und Geh�lze und 67 % auf Landwirtschaft.

Zu Farnern geh�ren verschiedene Einzelh�fe. Nachbargemeinden von Farnern sind Rumisberg und Attiswil im Kanton Bern sowie G�nsberg und Herbetswil im Kanton Solothurn.

Mit 224 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) geh�rt Farnern zu den kleinen Gemeinden des Kantons Bern. Von den Bewohnern sind 98,6 % deutschsprachig und 0,9 % franz�sischsprachig (Stand 2000). Die Bev�lkerungszahl von Farnern belief sich 1850 auf 268 Einwohner, 1900 auf 274 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm die Bev�lkerungszahl bis 1970 durch starke Abwanderung um �ber 40 % auf 159 Personen ab. Seither wurde wieder eine leichte Bev�lkerungszunahme verzeichnet.

Farnern war bis in die zweite H�lfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepr�gtes Dorf. Noch heute haben die Milchwirtschaft, die Viehzucht und etwas Ackerbau einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bev�lkerung. Einige weitere Arbeitspl�tze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbst�tige sind deshalb Wegpendler, die haupts�chlich in den gr�sseren Orten entlang des Juras�dfusses arbeiten. Farnern hat einen hohen Bestand an Zweitwohnungen.

Die Gemeinde liegt abseits der gr�sseren Durchgangsachsen, ist aber trotzdem verkehrsm�ssig recht gut erschlossen. Die Hauptzufahrt erfolgt von Wiedlisbach. Der n�chste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Z�rich) befindet sich rund 6 km vom Ortskern entfernt. Durch eine Buslinie, welche die Strecke von Wangen an der Aare nach Farnern bedient, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Luftbild (1972)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1329 unter dem Namen Varnerron. Später erschienen die Bezeichnungen Varnerren (1364) und Varneren (1423). Der Ortsname ist vom althochdeutschen Wort faran (Farnkraut) abgeleitet.

Seit dem Mittelalter unterstand Farnern der von den Grafen von Frohburg verwalteten Landgrafschaft Buchsgau. Es gehörte darin zur Herrschaft Bipp und teilte deren Schicksal. Als Teil dieser Herrschaft gelangte Farnern 1413 unter die gemeinsame Verwaltung von Bern und Solothurn. Nach der Teilung des Buchsgaus kam das Dorf 1463 unter die alleinige Oberhoheit Berns und wurde der Landvogtei Bipp zugeordnet. Bis 1511 bildete Farnern mit dem benachbarten Rumisberg eine Gemeinde.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Farnern während der Helvetik zum Distrikt Wangen und ab 1803 zum Oberamt Wangen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Farnern besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Oberbipp.

Persönlichkeiten

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  • Ernesto Alemann (1893–1982), Journalist, Unternehmer, Autor, Ehrenbürger der Gemeinde Farnern
  • Hedda Koppé (1896–1990), Schauspielerin, verbrachte ihren Lebensabend in Farnern
Commons: Farnern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024