Passw�rter

Ratgeber: So finden Sie ein sicheres Passwort

Sichere Pass­w�rter brau­chen die rich­tige L�nge und k�nnen aus Buch­staben, Ziffern und Sonder­zeichen bestehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein sicheres Pass­wort gene­rieren, das Sie sich trotzdem leicht merken k�nnen.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker /

So finden Sie ein sicheres Passwort So finden Sie ein sicheres Passwort
Bild: teltarif.de
Ein sicheres Pass­wort f�r den E-Mail-Account ist heut­zutage Pflicht, nicht zuletzt, da dieser in der Regel mit weiteren Accounts verkn�pft ist. Wer das Pass­wort knackt, kann somit zum Beispiel bei Amazon mit Ihren Daten einkaufen. Und auch f�r Online-Shops, f�r Foren, Cloud-Spei­cher und vieles mehr werden sichere Pass­w�rter ben�­tigt. Gegen den Dieb­stahl durch Hacker aus Daten­banken hat der Nutzer trotzdem keine Schutz­m�glich­keit. Hier hilft zun�chst nur der Tipp, f�r jede Anwen­dung ein anderes Pass­wort zu verwenden.

Ob Ihr Pass­wort schon einmal bei einem Hacker-Angriff erbeutet wurde, k�nnen Sie auf diversen Internet-Portalen selbst �ber­pr�fen. Doch abseits des Klaus bei Anbie­tern kann Ihr Pass­wort auch ganz simpel geknackt werden - wenn Sie eine unsi­chere Vari­ante verwenden. An dieser Stelle k�nnen Sie selbst f�r Sicher­heit sorgen - mit dem rich­tigen Pass­wort. Doch was ist richtig?

Kombi­nieren Sie Gro�- und Klein­buch­staben, Zahlen und Sonder­zeichen

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Bild: teltarif.de
Pass­w�rter sind durch mehrere Szena­rien bedroht: Bei W�rter­buch­angriffen werden einfach Listen mit poten­ziellen Pass­w�rter abge­fragt - hierbei geht es nicht nur um W�rter aus dem Lexikon, sondern auch Namen und �hnli­ches. Bei Brute-Force-Angriffen indes werden - kurz gesagt - Zeichen-Kombi­nationen in schneller Folge abge­fragt. Wer auf ein gutes Pass­wort setzt, kann trotzdem sicher sein, dass Angreifer im Zweifel Jahre (oder, bei wirk­lich guten Pass­w�rtern, nach aktu­ellem Stand der Technik zehn­tausende Jahre) brau­chen w�rden, um es mit einer solchen Methode zu knacken.

Grund­legende Regel also: Nutzen Sie keine realen W�rter oder Namen als Pass­wort. Auch in Kombi­nationen bieten diese wenig Schutz. Geeignet ist viel­mehr eine Kombi­nation aus Gro�- und Klein­buch­staben, Zahlen, Sonder­zeichen, am besten in wahl­loser Mischung. Pass­w�rter sollten zudem nicht zu kurz sein - wer 12 oder mehr Zeichen verwendet, ist zum Beispiel laut dem Bundesamt f�r Sicher­heit in der Infor­mati­onstechnik auf der sicheren Seite.

Pass­wort aus Phrase bilden

Ein gutes Pass­wort braucht also diese Mindest­l�nge - klingt kompli­ziert, denn wie sollen Sie sich eine solche Folge merken? Doch so schwierig ist das nicht: Nehmen Sie einen Satz, der nicht allge­mein bekannt ist und verwenden Sie die Anfangs­buch­staben in Gro� und Klein­schrei­bung. Lassen Sie zum Beispiel an jeder zweiten Stelle eine Zahl aus einem Geburts­jahr einflie�en. Hierzu ein Beispiel. Als Satz nehmen Sie: "Mit teltarif.de sind Sie rundum gut infor­miert" "MtsSrgi". Das Magazin gibt es seit 1998, Platz­halter ist ein #, alle drei Para­meter sind leicht merkbar. Das zuge­h�rige Pass­wort ist: "M1t9s9S8r#g#i".

Noch ein paar Hinweise: Auch wenn es kryp­tisch aussieht, sind Buchstaben­folgen auf der Tastatur nicht sicher. H�ngen Sie bei Ihrem Pass­wort ein Jahr oder eine Zahlen­folge wie 123 nicht einfach hinten an oder setzen Sie es an den Anfang - lassen Sie es viel­mehr wie gezeigt einflie�en. Dies gilt auch f�r Sonder­zeichen.

Alter­native Pass­wort-Erstel­lung

Auch wenn obige Methode wie zusam­men­gew�r­felt aussieht, ist sie es nat�r­lich nicht, wie aus der Herlei­tung hervor­geht. Die Sonder­zeichen und Gro�- und Klein­schrei­bung machen ein solches Pass­wort sehr sicher (quasi lebens­lang, wie weiter unten ausge­f�hrt werden wird). Anders sieht es mit tats�ch­lich zusam­men­gew�r­felten Pass­w�rtern aus, die im schlimmsten Fall weder Sonder­zeichen noch Gro�- und Klein­buch­staben enthalten.

Bei der Menge an Pass­w�rtern, die man sich mitt­ler­weile irgendwie merken muss, kann trotz einer sinn­vollen Herlei­tung schnell Verwir­rung entstehen oder es kann zu Verwechs­lungen kommen. Daher gibt es eine sehr einfache Alter­native. Der IT-Spezia­list Thomas Baekdal zeigt, dass ein Pass­wort aus nur drei W�rtern, die mit Leer­zei­chen getrennt werden, absolut sicher ist - wie auch unser oben vorge­schla­genes. Als Beispiel w�hlt er "this is fun". Wie man sieht, besteht das poten­zielle Pass­wort weder aus g�ngigen Sonder­zeichen noch aus Gro�­buch­staben. Hier sorgt das Leer­zei­chen f�r die sehr hohe Sicher­heit. Da es manchmal jedoch nicht erlaubt ist, Leer­zei­chen zu benutzen, kann hier dann alter­nativ eines der g�ngigen Sonder­zeichen benutzt werden, sodass auch durch "this-is-fun" eine hohe Sicher­heit gew�hr­leistet wird.

W�hrend bei zwei W�rtern wie etwa "alpine fun" die Zeit zum Knacken nur zwei Monate betr�gt, braucht es f�r das Knacken von "this is fun" bereits 2537 Jahre, f�r ein Pass­wort aus unge­br�uch­lichen W�rter wie "fluffy is puffy" gut 39.000 Jahre und schlie�­lich f�r ein Pass­wort aus f�nf W�rtern wie "du-bi-du-bi-dub" - also auch ohne Leer­zei­chen - gut 531 Milli­arden Jahre (je nach Knack-Methode). Weitere Beispiele, Rech­nungen und Erkl�­rungen finden sich auf der Home­page von Thomas Baekdal.

Kryp­towal­lets und Quan­ten­com­puter

Wer schon einmal ein Kryp­towallet einge­richtet hat, dem wird die eben vorge­stellte Methode sehr vertraut vorkommen. Hier wird dem Benutzer eine Abfolge von vielen sehr einfa­chen und gebr�uch­lichen W�rtern an die Hand gegeben, mit der er z. B. bei Verlust seines Pass­worts oder �hnli­chen Miss­geschi­cken den urspr�ng­lichen Zustand wieder­her­stellen kann. Daher wird eine solche Abfolge auch "backup phrase", "reco­very phrase" o. �. genannt.

Gerade in Bezug auf Kryp­towal­lets, in denen manchmal ein ganzes Verm�gen schlum­mert, ist die Sicher­heit nat�r­lich oberstes Gebot. Sind solche Pass­w�rter oder Wieder­her­stel­lungs-Phrasen f�r die heutige Absi­che­rung absolut ausrei­chend, muss mit Betrach­tung der Fort­schritte im Quan­ten­com­puting die gesamte Kryp­tografie neu durch­dacht werden, was aktuell auch geschieht. Die soge­nannte Post-Quanten-Kryp­tografie hat verschie­dene Ansatz­punkte, von denen einige sehr viel­ver­spre­chend aussehen. Wei� man heute also noch nicht genau, wie sich Quan­ten­com­puter auf die Sicher­heit von Pass­w�rtern auswirken, scheint es doch so, als k�nnte dieses Problem recht­zeitig gel�st werden.

Als weitere Sicher­heits­funk­tion zus�tz­lich zum Pass­wort gibt es inzwi­schen auch die Zwei-Faktor-Authen­ti­sie­rung (2FA), die im Bank- und Finanz­wesen bei Online-Accounts verpflich­tend ist.

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